
Früher war es der Weltgebetstag der Frauen, inzwischen sind wir großzügiger geworden und lassen auch die Männer mitmachen, selbst wenn in dem von deutschen und taiwanischen Frauen zusammengestellten Programm alle Akteure mit -in enden, aber das hatten die männlichen Teil- nehmer nicht daran gehindert, ihre Texte vorzulesen.
In Taiwan sind nur ca. 5% der Bevölkerung Christen, aber das Zusammenleben der Kulturen und Religionen verläuft ohne große Konflikte und wird von den meisten inzwischen hochgeschätzt.
Am Donnerstagnachmittag trafen sich drei Damen bei Tee und Kaffee und Gebäck (kein Sekt!) und produzierten aus farbigen Papierservietten haltbare Blüten. Die schmückten am Freitagmorgen in Körben die Stufen vor dem Altar, zusammen mit der Flagge Taiwans (blau, rot und weiß), Mangos, Papaya, Avocados und Bananen – Obst, das auf der Insel wächst.
Zusammen mit etlichen Mitgliedern der katholischen Gemeinde hörten wir die Texte und sangen die Lieder, die die Bitten an Gott untermalten: es ging um Frieden, die Umwelt, das Leben der Frauen und die politische Situation Taiwans.
Beim anschließenden Essen in der Martin-Luther-Stube wurde noch weiter angeregt diskutiert, bis der einsetzende Platzregen auch dort zu „Land unter“ führte und alle Gespräche in Handgreiflichkeiten endeten, um den Fluten Einhalt zu gebieten.