Der 9. November ist ein historischer Tag in der deutschen Geschichte. Einige von uns vom Kulturkreis nahmen an einem Vortrag teil, der die 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer zum Thema hatte.
Die Dozentin, Frau Dr. Andrea Bandhauer gab uns einen Überblick über die Ereignisse vom 9. November 1989 vor, um und nach dem Mauerfall.
Juliane, eine junge Frau, die als 8-jährige die Ereignisse in Erfurt mit ihrer Familie miterlebte schilderte uns ausführlich ihre Eindrücke und die ihrer Familie.
So war es den Bürgern der DDR nicht erlaubt in kapitalistische Länder zu reisen, sondern sie konnten nur in benachbarte, sozialistische Staaten reisen, aber auch das nur mit besonderer Genehmigung. Juliane’s Familie fuhr meist an die Ostsee nach Strahlsund. Luftmatratzen oder gar Windsurfer durften nicht gebraucht werden, aus Angst des Staates, dass Fluchtgefahr bestand. Fast täglich wurden Passkontrollen durchgeführt.
Junge Menschen in der Altersgruppe von 6-10 Jahren gehörten zu den Pionieren, eine Organisation, die Sport, Gesang, Zeltlager und Kultur förderte. Wer nicht dazugehörte, wurde ausgeschlossen.
In den vergangenen 20 Jahren seit dem Fall der Mauer hat sich vieles im Osten wie auch im Westen verändert.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl war seinerzeit in der DDR sehr stark ausgeprägt und die Euphorie von damals ist leider einer Skepsis auf beiden Seiten gewichen.
Den Fall der Mauer habe ich als gebürtige Berlinerin hier in Australien erlebt und es hat mich auch heute erneut zutiefst berührt als ich durch die Presse in den letzten Tagen und durch den heutigen Vortrag an diese zu Herzen gehenden, erschütternden Tage erinnert wurde.
Ich schliesse meinen Bericht mit der Inschrift der Freiheitsglocke, die uns die Amerikaner 1950 schenkten:
„Ich glaube dass alle Menschen gleichermassen das Recht frei zu sein von Gott erhalten haben.“