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Eugen Roth "zu Gast" beim Kulturkreis

Eugen Roth

Letzte Woche Mittwoch fand der Treff des ökumenischen Kulturkrieses im Monat Mai in Croydon statt. Der Abend war im Andenken an Angelika doch sehr fröhlich, den beim Eugen Roth Zuhören können einem kaum andere Gedanken kommen. Es war eine sehr positive Reflektion auf alle diese täglichen kleinen Schwierigkeiten die uns so begegnen, mit ungeheuer geschickten Sprachanspielungen die diese Situationen humoristisch verkörpern. Daß dies alles Zeitlos ist, ist dabei überraschend und dadurch auch wirklich erheiternd.

Hier sind ein paar Höhepunkte die wir an diesem Abend erwähnt haben:

Probleme
Ein Jungeselle, hartgesotten,
Kann leicht der weichern Menschen spotten,
Die, büßend ihre Fleischessünden,
Nachgeben und Familien gründen.
Allein reist einer unbehindert;
Doch was tut einer, der bekindert?
Leicht wär es, sie daheim zu lassen –
Hätt man nur wen, drauf aufzupassen!
Entschließt man sich, sie mitzunehmen,
Gibt’s eine Fülle von Problemen,
Wie man es geldlich macht und nervlich.
Und Wankelmut ist ganz verwerflich.
Ja, wer gebunden kind- und keglich,
Braucht Schwung – sonst wird er unbeweglich.


Klare Entscheidung
Ja, der Chirurg, der hat es fein
Er macht dich auf und schaut hinein
Er macht dich nachher wieder zu –
Auf jeden Fall hast du jetzt Ruh
Wenn mit Erfolg für längere Zeit
Wenn ohne –für die Ewigkeit.

Schnupfen
Beim Schnupfen ist die Frage bloß,
Wie kriege ich ihn – wieder los?
Verdächtig ist’s: die Medizin
Sucht tausend Mittel gegen ihn,
Womit sie zugibt, zwar umwunden,
Daß sie nicht eines hat gefunden.
Doch Duden sei als Arzt gepriesen,
Der Nießen milderte zu Niesen.
Der bisher beste Heilversuch
Besteht aus einem saubern Tuch,
Zu wechseln un- ununterbrochen
Im Lauf von etwa zwei; drei Wochen.
Zu atemschöpferischer Pause
Bleibt man am besten still zu Hause,
Statt, wie so häufig, ungebeten
Mit bei Konzerten zu trompeten.
Rezept: Es hilft nichts bei Katarrhen
Als dies: geduldig auszuharren.
Der Doktor beut hier wenig Schutz –
Im besten Fall nießt er nur Nutz.

Ausweg
Wer krank ist, wird zur Not sich fassen.
Gilt’s, dies und das zu unterlassen.
Doch meistens zeigt er sich immun,
Heißt es, dagegen was zu tun.
Er wählt den Weg meist, den bequemen,
Was ein- statt was zu unternehmen

Und dies hier, einfach zu köstlich, wie es heute noch so total zutreffend ist, in Deutschland, Südafrika oder Australien!!!

Kassenhaß
Ein Mann, der eine ganze Masse
Gezahlt hat in die Krankenkasse,
Schickt jetzt die nötigen Papiere,
Damit auch sie nun tun das ihre.
Jedoch er kriegt nach längrer Zeit
Statt baren Gelds nur den Bescheid,
Nach Paragraphenziffer X
Bekomme er vorerst noch nix,
Weil, siehe Ziffer Y,
Man dies und das gestrichen schon,
So daß er nichts, laut Ziffer Z,
Beanzuspruchen weiter hätt‘.
Hingegen heißt’s, nach Ziffer A,
Daß er vermutlich übersah,
Daß alle Kassen, selbst in Nöten,
Den Beitrag leider stark erhöhten
Und daß man sich, mit gleichem Schreiben,
Gezwungen seh‘, ihn einzutreiben.
Besagter Mann denkt, krankenkäßlich,
In Zukunft ausgesprochen häßlich.

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