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Kulturkreis tauscht Gedichte aus

Gedichte im KK 1

„Sie schreibt jeden Tag ein Gedicht – und das schon seit Jahren“, so stellte Dierk Mohr Frau Dr Lorenz am Abend des 28. August 2013 vor. Eine beachtlich große Gruppe war zum ökumenischen Kulturkreis in den Gemeindesaal der St. Christophorus Kirche gekommen. Man war gespannt – wer von uns hatte schon je ein Gedicht geschrieben (abgesehen von frechen Schüttelreimen in der Schule vielleicht) – und dann noch jeden Tag eins?  Die zierliche, elegante Dame erzählte uns zuerst ein bisschen aus ihrem Leben.  Sie war in Berlin aufgewachsen – und die Berliner „Schnauze“ kam ab und zu durch – und hatte dort eine schöne und behütete Kindheit verbracht. Schon damals hatte sie ein Interesse an den kleinen Dingen in der Natur um sie herum, aber auch die Neugierde aller Kinder, die sie durch die Löcher im Zaun in den Nachbargarten schauen liess.

Mitte der fünfziger Jahre kam sie nach Australien, arbeitete als Lehrerin und wurde auf einem Schulausflug in den australischen Busch von einem kleinen Jungen gefragt; „What is the meaning of life?“ Sie schlug Jeremy vor, dass sie sich beide während der Ferien eine Antwort überlegen sollten.  Was Jeremy als Antwort hatte, erfuhren wir nicht – aber Frau Dr Lorenz schrieb ihr erstes Gedicht – auf Englisch – und sie weiss bis heute nicht, woher die Inspiration kam.  So ist es auch mit all ihren Gedichten – die Ideen und Worte kommen „von oben – den Geistern der Luft“, sagt sie.  Wir hörten noch etliche Gedichte aus ihren Tagebüchern, aber nicht nur Frau Dr Lorenz sondern auch wir, die Zuhörer, trugen einiges dazu bei, zum Teil auch noch auswendig und vor vielen Jahrzehnten gelernt!  Und es wurde nicht nur zitiert, sondern auch gesungen! Es war ein fröhlicher aber auch beschaulicher Abend und zum Schluss möchte ich einen Vers aus einem Gedicht von Karl Gerok, den Dietrich Rehnert uns per Email geschickt hatte, dazu setzen:

Mich reut kein Tag,
den ich in Tal und Hügeln
durch Gottes schöne Welt geschwärmt.
Im Sturm umbraust von seiner Allmacht Flügeln,
im Sonnenschein von seiner Gunst durchwärmt.
War’s auch kein Gottesdienst im Kirchenstuhle,
war’s auch keine Tagewerk im Joch der Pflicht:
auch in der Schöpfung hält die Allmacht Schule:
es reut mich nicht.

Gedichte im KK 2

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