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Kulturkreis trifft sich im September 2008

Der ökumenische Kulturkreis der deutschsprachigen Kirchengemeinden in Sydney möchte herzlich zu seiner nächsten Zusammenkunft einladen. Sie findet am Mittwoch, den 17. September im katholischen Gemeindezentrum in Croydon (112 Edwin Street North) statt und beginnt  um 20 Uhr. Thema des Abends ist:

Alexander Solschenizyn
Alexander Solschenizyn

Der russische Literatur-Nobelpreisträger ist vor wenigen Wochen im Alter von 89 Jahren gestorben. Sein Einfluss auf die Entwicklung der damaligen Sowjetunion und damit den Zusammenhang zwischen Literatur und Politik möchte Dietrich Rehnert darstellen, der mit dem Wirken des Preistraegers auf manche Weise persönlich verbunden ist nach mehr als einem Dutzend Reisen in das östliche Riesenreich. Gäste sind dem Kulturkreis immer herzlich willkommen.

Kommentar ( 1)

  1. Antworten
    Tilmann Rust says:

    Dietrich Rehnert: Alexander Solschenizyn

    Dietrich hielt im Kulterkreis einen ganz besonderen Abend, in dem er den Lebenslauf dieses Nobelpreisträgers detailliert wiedergab, und untermalt mit persönlichen Erlebnissen eine Athmosphäre darstellte die für alle Anwesenden sehr packend war, besonders für die, die diese Zeit nicht persönlich mitbekommen haben. Die ersten 8 Jahre Haft wurden erklärt im Rahmen der Ereignisse gegen Ende des Zweiten Weltkrieges des jungen Majors Solschenizyn als Ostpreußen von den Russen besetzt wurde. Um die Zeit schrieb er ‚Ostpreußische Nächte‘ in dem er das grauenhafte Benehmen seiner Kameraden beschrieb und ihm das erste Mal der Sicherheitsdienst aufmerksam wurde und schließlich zur Haftstrafe verurteilt wurde. Nach der Freilassung in Kazakhstan arbeitete er als Lehrer und veröffnetlichte dann den Roman: ‚Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch‘. Die Entstalinisierung endete mit dem Sturz von Krutschchew und den Millionen, die dann in Konzentrationslager (Gulags) abgeführt wurden. Dietrich reiste auch in der Zeit nach Moskau zum ersten Mal von vielen Malen und lernte auf seinen Reisen viele Zeitgenossen von Solschenizyn kennen. Solschenizyn bekam 1970 den Literaturnobelpreis. 1974 wurde er nach Deutschland geflogen ohne zu wissen was das Ziel war.
    Mit Auszügen aus dem Buch ‚Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch‘ wurde die literarische Qualität insbesondere in der Aktualisierung der Vorgänge in der damaligen Sowjetunion nochmal dargestellt. Die Ineffektivität der kommunistischen Gesellschafft eine effektive Marktwirtschaft zu gestalten wird in dem Buch erläutert, ebenso die brutale Kriminalität des Stalinregimes, die das russische Volk politisch total ohne Rücksicht auf Verluste und menschlichen Lebens ausgenutzt habe. Viele Tabuthemen werden dort besprochen die dadurch historisch festgehalten werden, einschließlich der Einschränkung der Religionsfreiheit.
    Dadurch hat Solschenizyn eine Bewegung eingeleitet, die dazu führte letztendlich seines Landes für 22 Jahre bis 1996 entwiesen zu werden, und Gorbachow und Yeltsin haben die Höchste Russischen Verdienstorden versucht ihm zu verleihen was er beide Male verweigert hat. Er war der Mund für das Gewissen des Russischen Volkes gewesen und hat dafür seine eigene Freiheit geopfert- dies können wir ihm wirklich hoch anrechnen.

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