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Lübecker Märtyrer waren Thema beim Kulturkreis

Am Mittwoch, den 27. Juni 2012, traf sich der ökumenische Kulturkreis zu seinem monatlichen Treff. Thema des Abends war ein Film über die Lübecker Märtyrer, drei katholische Kapläne namens Johannes Prassek, Hermann Lange, Eduard Müller und den lutherischen Pastor Karl Friedrich Stellbrink, die am 10.November 1943 in Hamburg hingerichtet wurden. Wir waren priveligiert, Herrn Böker bei uns zu haben (mit seiner Frau), der als Schüler Zuspruch von den Kaplänen erfuhr. Seine ganz persönlichen Erinnerungen gaben dem Abend ein besonderes Gewicht.

Die  Geistlichen hatten vor ihrer Verhaftung Kopien der Predigten des Bischofs von Münster Graf von Galen gegen die Euthanasie  vervielfältigt und  verbreitet. Ausserdem hatten sie auch in ihren Predigten deutliche Worte über die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus gefunden. Der Film schilderte durch Interviews mit Zeitzeugen (u.a. die Tochter des evangelischen Pastors) die Persönlichkeiten der Geistlichen und ihre Wirkung auf ihre Umgebung.
Besonders beeindruckend waren die Abschiedsbriefe der Verurteilten an ihre Angehörigen, die der Staatsanwalt des Volksgerichtshofes verbot an die Familien weiterzuleiten. Diese wurden erst 2004 in Akten wiedergefunden.Der tiefe Glaube der Verurteilten hat sie mit Zuversicht und sogar Freude in die Hinrichtung gehen lassen. Im Jahre 2011 wurden die drei katholischen Priester selig gesprochen.

Schade, dass nur 16 Zuhörer diesen bewegenden Abend erlebten. Ich empfehle allen Lesern, sich die website www.lübeckermäryrer.de/en anzuschauen, die ein umfassendes Bild uber diese aussergewöhnlichen Männer zeigt.Wer nach Lübeck reist, sollte nicht versäumen, sich dort die Ausstellung im Museum des Burgklosters oder die Gedenkstätten in der Katholischen Propstei Herr Jesu, Parade 4 oder Lutherischen Luther Melanchthon Gemeinde, Moislinger Allee 96 anzusehen.

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