Mein Name ist Christian Hohl. Ich bin in Kastellaun auf dem Hunsrück (zwischen Rhein und Mosel) auf-gewachsen in einer Schneider- und Organistenfamilie. Studiert habe ich im altlutherischen Oberursel, im reformierten Heidelberg und im unierten Bonn. Dazwischen leistete ich freiwillig Zivildienst in einer lutherischen Kirchengemeinde in Wittlich in der Eifel, wo das Gemeindegebiet Dutzende katholischer Dörfer umfasste. Als „Zivi“ lernte ich die Kirche „von unten“ kennen. Sehr geprägt haben mich die bei-den Jahre in Edinburgh / Schottland, wo ich zunächst studierte und später als Hilfspfarrer in eine Gemein-de der Church of Scotland ging. Immer war dabei die Deutschsprachige Kirchengemeinde im Blick. In der Citygemeinde erlebte ich eine erfreuliche Ökumene, gerade im gemeinsamen Dienst für die Obdach-losen. Gespräche, gerade auch mit Kirchenfernen, finde ich besonders spannend.
Nach dem Vikariat in der reformierten Stadtrandgemeinde von Düsseldorf-Ratingen und der Ordination im Oktober 1994 arbeitete ich in den lutherischen Kirchengemeinden in Baumholder und Obere Saar im Süden meiner Rheinischen Landeskirche. Dort wirkte die Nähe zu Frankreich nach, mehr noch meine Arbeit als Ökumenebeauftragter des jeweiligen Kirchenkreises und als Vorsitzender der Arbeitsgemein-schaft Christlicher Kirchen im Großraum Saarbrücken. Außerdem war für mich immer der Gottesdienst im Mittelpunkt und die übergemeindliche Verantwortung für dessen Entwicklung.
2013 ging ich zurück in die Hunsrücker Heimat, weil ich die kranken Eltern begleiten wollte, und betreute zwei reformierte Kirchengemeinden in Sohren. Hier war es vor allem die Partnerschaftsarbeit mit der Evangelisch-lutherischen Kirche in Botswana, die mir wichtig wurde. 2017 und 2018 war ich je ein-mal dienstlich im südlichen Afrika, umgekehrt war ich mehrfach Gastgeber für Bischof, Mitarbeitende und Jugendliche aus Botswana.
Am 14. Juli 2019 heirateten Ute Martin und ich in zweiter Ehe. Ute brachte Lina, Moses und Rosa, ich Chiara Alina ein, alle zwischen 25 und 19 Jahre alt und im Studium oder in der Ausbildung zuhause. Ute kommt aus der Landwirtschaft, arbeitete als Imkerin und mit Milchvieh. Gemeinsam hatten wir den Traum, nach Australien zu gehen.
Hier bin ich noch auf der Suche nach einer Fortsetzung meiner „Fußballkarriere“: eine Alt-Herren-Mann-schaft, die mich noch ein bisschen auf Trab hält. Mit Ute habe ich in Killara den (Wieder-) Einstieg ins Schottische Tanzen gefunden. Und es warten noch viele Wanderwege auf uns.
Zwei Bibelworte sind mir besonders wichtig: Jesu Bitte aus dem „Hohepriesterlichen Gebet“ in Johannes 17, dass alle eins seien. Und Paulus‘ Theologie, dass die Taufe über alle Unterschiede hinweg verbindet: Galater 3,26-28 – Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder … denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. Darin eingeschlossen sind z.B. die Gleichheit und -wertigkeit von Mann und Frau vor Gott.