
Monatsspruch für August 2022
“Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.“
– 1.Chr 16,33 –
Hinter uns liegen das Schwarze Jahr der Buschbrände (2019/20) und nun schon zum zweiten und intensiveren Male die anhaltenden Regen mit Überschwemmungen in NSW. In Deutschland leben wir in der Nähe der Ahr- Überschwemmungen vom letzten August. Bleibt zu hoffen, dass trotz aller Uneinsichtigkeit die Katastrophen nicht zu schnell weiter zuschlagen.
Öffne ich mein Bibelprogramm, lese ich zuallererst immer von der Schöpfung mit den Bäumen, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und später kommt der Mensch, um über Pflanzen und Tiere Verantwortung wahrzunehmen (Jörg Zinks Übersetzung). Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Im zweiten Schöpfungsbericht geht es um einen Garten voller Bäume und Pflanzen, ums Paradies, das der Mensch bebauen und bewahren darf. Aus den Psalmen höre ich den Lobpreis der Schöpfung, z.B. 104, der Paul Gerhardts „Geh aus, mein Herz“ zum Vorbild diente. Im 148. Psalm stimmt die ganze Natur mit uns ein in den Lobpreis Gottes, auch die Fruchtbäume und alle Zedern.
In Jesaja 55 wird der Auszug des Volkes Israel in die Freiheit gefeiert, wobei alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen. Die Bäume stehen Spalier wie die Untertanen und Zaungäste beim Jubiläum der Königin. Ich erinnere mich an die großen Bäume, die hinter den Feiernden zu sehen waren.
Meine Schwester hatte sich den Auszug aus Jesaja 55 zu ihrer Hochzeit gewünscht. Das war vor genau 33 Jahren. Ich hatte zum Nachdenken den Schreibblock mit in den Wald genommen und saß zwischen Fichten, Birken, Eichen und Buchen, als ein stärkerer Wind durch die Äste pfiff und die Bäume klatschen ließ. Gerade wiederholt sich das bei den Palms und Pines, Ferns und Gums in unserer Nachbarschaft.
Die Bäume spielen bei Jesus und bei Paulus eine Rolle. Letzterer vergleicht Israel mit einem Ölbaum, in den wir „Heiden“ als Zweige eingepfropft sind. Im selben Römerbrief beklagt er, dass unsere Mitgeschöpfe ächzen und stöhnen, bis wir uns endlich als Kinder Gottes erweisen.
Der Monatsspruch für August entstammt dem 16. Kapitel aus dem 1. Buch der Chronik. Dort heißt es in Davids Danklied nach dem Einzug der Bundeslade in Jerusalem: „Es sollen jauchzen alle Bäume im Wald vor dem HERRN; denn er kommt, zu richten die Erde.“
Die Bäume sind nicht die einzigen Jubelnden. Himmel und Erde, Meer und Feld sind auch beteiligt. David lobt die gute Schöpfung und die gnädige Führung durch die Geschichte. Immer wieder werden alle Völker mit einbezogen in den Lobpreis Israels.
So sieht Frieden aus. Gerechtigkeit und Recht, über das Volk hin-aus in alle Völ- ker und die ganze Schöpfung. Keine Bedrohung und keine Angst, Genüge und Fülle für alle Menschen und Tiere im Meer und auf dem Feld. Keiner kommt zu kurz, keine wird kleingemacht.
Gerichtsangst? Warum, wenn der Richter so freundlich und gütig zu allen ist?! Weil er unser aller Gott, Vater und Mutter, Schöpfer und Heiland ist.
Gottes Segen und gutes Geleit wünscht Christian Hohl, Pastor